15.
August 2013. Nach vierzehnstündiger Flugzeit (inklusive einem Zwischenstopp in
Amsterdam) lande ich am Nachmittag am neuen Flughafengelände Quitos. Die
Hauptstadt Ecuadors ist (nach Guayaquil) mit 1,608 Millionen Einwohnern die
zweitgrößte Stadt des Landes und liegt auf fast 3000 Höhenmeter, womit sie die
am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt ist. Dass mir der Atem stockt, ist
jedoch weniger der Höhe, als vielmehr den Umstand zuzuschreiben, dass ich
langsam zu realisieren beginne: Ich bin
in Ecuador angekommen. Nun bin ich tatsächlich hier.
In
einem Hostal, das im Laufe der nächsten Wochen (erste) Anlaufstelle für viele
weitere Freiwillige sein wird, übernachte ich.
Foto von Steffi
Am
Tag nach meiner Ankunft gibt es ein wichtiges Anliegen zu klären: das Visum. Da dies jedoch Wartezeit in
Anspruch nimmt, bleibt mir eine knappe Woche, (zumindest einen kleinen Teil
von) Quito kennen zu lernen:
Das
Centro Historico [siehe Fotos] lädt
mich mit seinen kopfsteingepflasterten Plätzen, schmuckvollen Häuser im
Kolonialstil, mit Blumen besetzen Balkons, Statuen, Springbrunnen und vor allem
seinem bunten Treiben zum Verweilen ein. Immer wieder erhasche ich durch offene
Hauseingänge Blicke auf kunstvoll hergerichtete Patios und zahlreiche Kirchen
stehlen sich als beliebte Fotomotive vor meine Linse. Aus das Wahrzeichen der
Stadt, eine gewaltige Statue der Virgen
de Quito [erstes Foto, im Hintergrund], die auf einem erloschenen Vulkankegel thront, ist Ziel meiner
Erkundung: Beim Aufstieg spüre ich ein ums andere Mal die ungewohnte und
erschöpfende Höhe – auf der Aussichtsplattform werde ich dafür mit einer
atemberaubenden Sicht über das Dächermeer Quitos belohnt. Die an die Statue
angrenzende Grünfläche wird zum Drachensteigen genützt; zwei Männer besitzen
gar Spulen, die so groß wie ihre Oberkörper sind.
Außerhalb
des Zentrums und in der Neustadt
werden die Straßen breiter und die Buslinien ziehen an Einkaufszentren und
Hochhäusern vorbei. In einem der zahlreichen Parks schlendere ich über die
weitläufige Anlage, vorbei an Spielplätzen, in einem künstlich angelegten Fluss
schaukelnden Tretbooten und zahlreichen Ständen, die – wie im Grunde überall in
der Stadt - mit Essen und Trinken locken.
Durch
die unmittelbare Nähe zum Äquator wird es schlagartig dunkel. Zwar habe ich
davon bereits gelesen bzw. gehört, es nun jedoch selbst zu erleben, kommt doch
einem gänzlich anderen Gefühl gleich: ein Blick aus dem Fenstern, noch alles
hell – wenige Minuten später ein weiterer Blick hinaus und mir blinzeln in
Dunkelheit die Lichter der Straßenbeleuchtung und Häuser entgegen.
Als
Ausländer/Tourist ist insbesondere in den Nachtstunden ein Maß an Vorsicht
geboten und daher bin ich alleine bei und ab Dunkelheitseinbruch nicht mehr
unterwegs. Überhaupt ist es interessant – und ungewohnt für mich – zu
beobachten, wie alle (parkenden) Autos nachts von der Straße verschwunden sind
und diese dann Großteils verlassen daliegen.
Die
Höhe, die Zeitverschiebung, überhaupt alles, was hier mit rasender
Geschwindigkeit auf mich einstürzt und überwältigt, fordern einen Schlaf, der
mich einholt, sobald mein Kopf die Matratze berührt.
Ausblick:
Quito und Umgebung – Ausflüge