Freitag, 20. September 2013

Quito

15. August 2013. Nach vierzehnstündiger Flugzeit (inklusive einem Zwischenstopp in Amsterdam) lande ich am Nachmittag am neuen Flughafengelände Quitos. Die Hauptstadt Ecuadors ist (nach Guayaquil) mit 1,608 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes und liegt auf fast 3000 Höhenmeter, womit sie die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt ist. Dass mir der Atem stockt, ist jedoch weniger der Höhe, als vielmehr den Umstand zuzuschreiben, dass ich langsam zu realisieren beginne: Ich bin in Ecuador angekommen. Nun bin ich tatsächlich hier.

In einem Hostal, das im Laufe der nächsten Wochen (erste) Anlaufstelle für viele weitere Freiwillige sein wird, übernachte ich.
 
 
 
Foto von Steffi
 
 
Am Tag nach meiner Ankunft gibt es ein wichtiges Anliegen zu klären: das Visum. Da dies jedoch Wartezeit in Anspruch nimmt, bleibt mir eine knappe Woche, (zumindest einen kleinen Teil von) Quito kennen zu lernen:

Das Centro Historico [siehe Fotos] lädt mich mit seinen kopfsteingepflasterten Plätzen, schmuckvollen Häuser im Kolonialstil, mit Blumen besetzen Balkons, Statuen, Springbrunnen und vor allem seinem bunten Treiben zum Verweilen ein. Immer wieder erhasche ich durch offene Hauseingänge Blicke auf kunstvoll hergerichtete Patios und zahlreiche Kirchen stehlen sich als beliebte Fotomotive vor meine Linse. Aus das Wahrzeichen der Stadt, eine gewaltige Statue der Virgen de Quito [erstes Foto, im Hintergrund], die auf einem erloschenen Vulkankegel thront, ist Ziel meiner Erkundung: Beim Aufstieg spüre ich ein ums andere Mal die ungewohnte und erschöpfende Höhe – auf der Aussichtsplattform werde ich dafür mit einer atemberaubenden Sicht über das Dächermeer Quitos belohnt. Die an die Statue angrenzende Grünfläche wird zum Drachensteigen genützt; zwei Männer besitzen gar Spulen, die so groß wie ihre Oberkörper sind.

Außerhalb des Zentrums und in der Neustadt werden die Straßen breiter und die Buslinien ziehen an Einkaufszentren und Hochhäusern vorbei. In einem der zahlreichen Parks schlendere ich über die weitläufige Anlage, vorbei an Spielplätzen, in einem künstlich angelegten Fluss schaukelnden Tretbooten und zahlreichen Ständen, die – wie im Grunde überall in der Stadt - mit Essen und Trinken locken.

Durch die unmittelbare Nähe zum Äquator wird es schlagartig dunkel. Zwar habe ich davon bereits gelesen bzw. gehört, es nun jedoch selbst zu erleben, kommt doch einem gänzlich anderen Gefühl gleich: ein Blick aus dem Fenstern, noch alles hell – wenige Minuten später ein weiterer Blick hinaus und mir blinzeln in Dunkelheit die Lichter der Straßenbeleuchtung und Häuser entgegen.
 
Als Ausländer/Tourist ist insbesondere in den Nachtstunden ein Maß an Vorsicht geboten und daher bin ich alleine bei und ab Dunkelheitseinbruch nicht mehr unterwegs. Überhaupt ist es interessant – und ungewohnt für mich – zu beobachten, wie alle (parkenden) Autos nachts von der Straße verschwunden sind und diese dann Großteils verlassen daliegen.

Die Höhe, die Zeitverschiebung, überhaupt alles, was hier mit rasender Geschwindigkeit auf mich einstürzt und überwältigt, fordern einen Schlaf, der mich einholt, sobald mein Kopf die Matratze berührt.

 
 
 
 
 
 

 
 

Ausblick: Quito und Umgebung – Ausflüge

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen