Nach neunstündiger Fahrt, wenig
Schlaf und einem im Hintergrund laufenden Romantikstreifen rollt der Bus durch
ein frühmorgendliches Cuenca. Meine zukünftige Anlaufstelle bezüglich
jederlei Belangen den Freiwilligeneinsatz betreffend und Heimat während der
kommenden Tage. Die Hauptstadt der Provinz Azuay liegt südlich von Quito und
ebenfalls in der Sierra, ist
mit etwa 2500m jedoch nicht ganz so hoch gelegen.
Zeit zu verschnaufen gibt es keine!
Gefrühstückt wird noch am Ankunftstag in Pastoral Social, das in Verbindung mit
der Caritas in Österreich steht, in Beisein der Koordinatorin der Freiwilligenarbeit,
die ich nach regem E-Mail-Verkehr nun endlich persönlich lernen darf. Bevor ich
jedoch endgültig in das Projekt und die Gastfamilie eingeführt werde, erwartet
mich erstmals ein Spanischkurs - vom 26. bis 30. August, vier Stunden
täglich. Die Sprachschule liegt an einem belebten und chaotischen Marktplatz im
Herzen Cuencas, der neugierigen Augen (wie die meinen) keine Ruhe lässt - kann
man es mir also verübeln, wenn sie mitunter aus dem Fenster, statt auf die
Mitschrift gerichtet sind? [siehe ersten beiden Fotos] Am Ende eines jeden Kurstages ist mein Kopf jedoch
am Rauchen und Platzen - in Eiltempo nehmen wir die gesamte Grundgrammatik
durch und mir kommt einmal mehr Zweifel, ob und wie ich hier in
Zukunft die sprachliche Herausforderung (abgesehen von etlichen anderen) werde
meistern können ...
Einquartiert bin ich in einer der beiden Unterkünfte, die uns Freiwilligen hier kostengünstig zur Verfügung stehen. In unmittelbarer Nähe der Sprachschule und auf unserem Heimweg gelegen, bietet sich mir die Gelegenheit, erste ecuadorianische Markerfahrung zu sammeln. Die Fleischabteilung quere ich (meinem Magen zuliebe) zwar mit schnellen Schritten, dafür weile ich umso länger in der Obst- und Gemüseabteilung. Wahrlich, ich könnte stundenlang mit der Kamera in der Hand durch die Gänge schlendern, hier und dort kostend und die routinierten Handgriffe der Händler und Händlerinnen beobachten, wenn sie eine Frucht in der Hand wiegen, Säcke befüllen oder nach einem reifen Stück auf der Spitze einer Obstpyramide klängen. Der Weg zu meinem Quartier führt mich auch an einigen der unzähligen kleinen Panaderias (Bäckerei) vorbei, aus denen ständig köstlicher Backduft auf die Straße weht. Nicht zu vergessen die vollgestopften Tiendas (Geschäft), die an jeder Straßenecke zu finden sind und in denen sich von Waschmittel über Eis bis hin zu Marmelade scheinbar alles an die Decke stapelt. Interessierte Blicke werfe ich auch in eine Werkstatt, in der Panamahüte hergestellt werden - von meiner Spanischprofessorin erfahre ich, dass es die Arbeitsstätte eines international bekannten (und mittlerweile verstorbenen) Herstellers ist. Apropos, Panamahüte stammen nicht wie der Name vermuten lässt aus Panama, sondern aus Ecuador.
Verlockender Blumenduft neben der
Spanischschule.


Eine Kirche gegenüber meiner
Unterkunft.
Ausblick: Streifzug durch Cuenca
hallo naomi!
AntwortenLöschendas liest sich sehr fein!
ich freu mich für dich, wünsch dir eine wunderschöne zeit und bin auch ein bißchen neidig - ich gebs zu :-P
Danke! (-:
LöschenIch vermisse dich und hoffe, du bist wohl auf! <3
Alles Liebe,
Naomi
Hallo Naomi,
AntwortenLöschendu schreibst urschön. Fein, dass es dir gut geht und all das erleben kannst.Ich freue mich immer sehr, von dir zu hören. Wünsche dir eine wunderbare Zeit weiterhin!
Deine Fotos sind auch sehr beeindruckend. Jedes ein Kunstwerk!
lg von uns allen
Sibylle
Vielen lieben Dank! Es freut mich, das der Blog auf Interesse stoesst - das spornt natuerlich zum Mehrschreiben an. :D
LöschenGanz liebe Gruesse an dich, Walter, Fabian und Elias!