Sonntag, 3. November 2013

Ankunft

Projekt und Familie – zwei mich aufnehmende Institutionen, die mir vorab einiges an Nervosität und Herzflattern abverlangt haben. Wie wird sich meine Arbeit gestalten? Werde ich die sprachliche Herausforderung – neben all den anderen – meistern können? Wie gestaltet sich das tägliche Leben mit meiner zukünftigen Gastfamilie? … (Zugegebenermaßen, diese und ähnliche Fragen haben mir bereits zu Hause in Wien schlaflose Nächte beschert.) Doch es kommt, wie es kommen muss und meine Sorgen erweisen sich als gänzlich unbegründet – mehr noch (so viel darf bereits verraten werden), ich kann mir keine bessere Familie und kein besseres Projekt vorstellen. Doch alles der Reihe nach …

Mein Projekt trägt den Namen „Fundacion Santa Maria de la Esperanza“ und liegt eine knappe Autostunde von Cuenca entfernt. Jene Einrichtung verfügt über zwei Standorte: In Chordeleg liegt eine katholische Privatschule, die eine Vorschule, eine Volksschule, sowie ein Gymnasium umfasst, und in einem angrenzenden Gebäude befinden sich die Räumlichkeiten der alten Menschen. Im größeren Nachbarort Gualaceo gibt es einen Kindergarten, der Kleinkindern bis zum fünften Lebensjahr eine kostenlose Betreuung zusichert.

Nach meiner Ankunft erwartet mich eine erste Überraschung, mit der ich mich anfangs weniger anfreunden konnte, worüber ich aber mittlerweile mehr als glücklich bin: Ursprünglich war geplant, meine Arbeitszeit zwischen älteren Menschen und Kindern aufzuteilen, aber da diverse Gelder in der Stiftung fehlen, arbeite ich nun „Vollzeit“ mit den „abuelitos“ (abuelo/a = Großvater/mutter).

[Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich näher auf meine/n Arbeitsalltag und –umgebung eingehen.]

 
Erster Arbeitstag: Montag, 2. September 2013
Arbeitszeiten: 9:00 – 16:00 Uhr, Montag bis Freitag
Unterzeichnung des Arbeitsvertrages: Mittwoch, 18. September 2013

 
Als Freiwillige/r wohnt man entweder in einer Gastfamilie oder direkt im Projekt (und nach den ersten drei Monaten ist es dann auch erlaubt, sich eine eigene Unterkunft zu mieten.) Ich gehöre zu ersterer Gruppe: Einen zehnminütigen Fußweg von der Fundacion entfernt, am Rande und anderen Ende des Dorfes liegt das Haus meiner Gastfamiliemutter, Marlene. Jene ist ebenfalls in der Fundacion tätig (administrative Tätigkeiten im Büro) und nimmt mich während meines Aufenthaltes großzügig auf. Marlene wohnt zusammen mit ihren Eltern und besitzt, wenn auch keine eigenen Kinder, so doch eine große, große Familie, die quasi allesamt in unmittelbarer Nähe wohnt – in Wohneinheiten im Erdgeschoss des Hauses, im Nebengebäude, in derselben Straße, um die Ecke, gegenüber, … Vor allem zu Beginn fällt es mir daher schwer, all die Namen meiner neuen Verwandten zu behalten. Mir selbst steht ein eigenes Zimmer zur Verfügung, in dem ich mich bereits nach erstmaligem Betreten wohl fühle.


Ausblick: Familienleben

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