Freitag, 13. Dezember 2013

Gestrandet

Neben monatlich stattfindenden Unternehmungen, wird einmal jährlich ein großer Ausflug mit den Abuelitos der Fundacion organisiert. (Leider ausgenommen jene, die an einen Rollstuhl gebunden sind.) Ziel ist das an einem Strand gelegene Örtchen Bajo Alto, nördlich der Küstenstadt Machala. Um vier Uhr früh nachts verlassen zwei Reisebusse mit siebzig Abuelitos Chordeleg …

Machala nennt sich nicht umsonst das Bananenzentrum Ecuadors – bis an den Straßenrand brandet ein Meer an Stauden, nur unterbrochen von einzelnen Zufahrten zu Haziendas. Bajo Alto, das wir nach mehr als fünfstündiger Fahrt erreichen, entpuppt sich als ein unscheinbares Fischerdorf mit angrenzendem Strand, der aufgrund seiner trüben Wasserfarbe wenig einladend auf mich wirkt. (Wie wir im Nachhinein erfahren, ist hier Schwimmen aufgrund diverser Strömungen und dem Wasser innenwohnenden Bewohner nicht ganz ungefährlich …) Auch mit dem Wetter haben wir wenig Glück – der Himmel ist wolkenverhangen und die Sonne lässt sich den ganzen Tag über nicht blicken. Nichtsdestotrotz – was wieder einmal beweist, dass die Uhren am Äquator anders ticken – tragen einige einen Sonnenbrand davon.

All das kann meinen ersten ecuadorianischen Strandbesuch jedoch nicht trüben. Was bin ich glücklich, Meeresluft schnuppern zu dürfen!

Nach unserer Ankunft wird das Frühstück für die Abuelitos aufgetischt; und während in der Sierra zu Mittag und am Abend warm gegessen wird, ist es an der Costa üblich, bereits zum Frühstück Reis mit Fleisch und Beilagen zu verzehren. Anschließend wird die Gegend erkundet, entspannt, geplaudert, geschwommen … Von einem der Abuelitos lasse ich mir sagen, dass die drei Liter von ihm getrunkene Salzwasser äußerst gesund für den Magen seien – selbst testen, will ich es aber dann doch nicht. Mit zwei der ebenfalls in der Fundacion tätigen Praktikanten, (H)ugo und Faby, schlendere ich den Strand entlang, quere ein Mangroven-Wäldchen und spaziere durch das Dorf. Bevor wir schließlich am Nachmittag aufbrechen, gibt es noch für alle Versammelten ein Mittagessen.

An einer Tankstelle unweit Machala werden Hugo, Christina, die dritte im Bunde der Praktikanten, und ich abgesetzt – wir wollen die Chance nützen und den morgigen Samstag und Sonntag an der Küste verbringen.

[Wie ich im Nachhinein von Marlene, meiner Gastmutter, erfahren habe, erreichten sie mit großer Verspätung die Fundacion. Und damit keiner hungrig ins Bett muss, wurden kurzfristig über siebzig Hamburger und Cola gekauft und auf der Heimfahrt verzehrt. Mit ziemlicher Sicherheit das Geschäft des Jahres für den Budenbesitzer.]





 
Und am Tag darauf landen sie
im Kochtopf meiner Gastmutter.






 

 

Ausblick: Weiterreise - Machala und Umgebung

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen