Neben
monatlich stattfindenden Unternehmungen, wird einmal jährlich ein großer
Ausflug mit den Abuelitos der Fundacion organisiert. (Leider ausgenommen jene,
die an einen Rollstuhl gebunden sind.) Ziel ist das an einem Strand gelegene
Örtchen Bajo Alto, nördlich der Küstenstadt Machala. Um vier Uhr früh
nachts verlassen zwei Reisebusse mit siebzig Abuelitos Chordeleg …
Machala
nennt sich nicht umsonst das Bananenzentrum Ecuadors – bis an den Straßenrand
brandet ein Meer an Stauden, nur unterbrochen von einzelnen Zufahrten zu
Haziendas. Bajo Alto, das wir nach mehr als fünfstündiger Fahrt erreichen,
entpuppt sich als ein unscheinbares Fischerdorf mit angrenzendem Strand, der
aufgrund seiner trüben Wasserfarbe wenig einladend auf mich wirkt. (Wie wir im
Nachhinein erfahren, ist hier Schwimmen aufgrund diverser Strömungen und dem
Wasser innenwohnenden Bewohner nicht ganz ungefährlich …) Auch mit dem Wetter
haben wir wenig Glück – der Himmel ist wolkenverhangen und die Sonne lässt sich
den ganzen Tag über nicht blicken. Nichtsdestotrotz – was wieder einmal
beweist, dass die Uhren am Äquator anders ticken – tragen einige einen Sonnenbrand
davon.
All
das kann meinen ersten ecuadorianischen Strandbesuch jedoch nicht trüben. Was
bin ich glücklich, Meeresluft schnuppern zu dürfen!
Nach
unserer Ankunft wird das Frühstück für die Abuelitos aufgetischt; und während
in der Sierra zu Mittag und am Abend warm gegessen wird, ist es an der Costa
üblich, bereits zum Frühstück Reis mit Fleisch und Beilagen zu verzehren.
Anschließend wird die Gegend erkundet, entspannt, geplaudert, geschwommen … Von
einem der Abuelitos lasse ich mir sagen, dass die drei Liter von ihm getrunkene
Salzwasser äußerst gesund für den Magen seien – selbst testen, will ich es aber
dann doch nicht. Mit zwei der ebenfalls in der Fundacion tätigen Praktikanten,
(H)ugo und Faby, schlendere ich den Strand entlang, quere ein Mangroven-Wäldchen
und spaziere durch das Dorf. Bevor wir schließlich am Nachmittag aufbrechen,
gibt es noch für alle Versammelten ein Mittagessen.
An
einer Tankstelle unweit Machala werden Hugo, Christina, die dritte im Bunde der
Praktikanten, und ich abgesetzt – wir wollen die Chance nützen und den morgigen
Samstag und Sonntag an der Küste verbringen.
[Wie
ich im Nachhinein von Marlene, meiner Gastmutter, erfahren habe, erreichten sie
mit großer Verspätung die Fundacion. Und damit keiner hungrig ins Bett muss,
wurden kurzfristig über siebzig Hamburger und Cola gekauft und auf der
Heimfahrt verzehrt. Mit ziemlicher Sicherheit das Geschäft des Jahres für den
Budenbesitzer.]
Und am Tag darauf landen sie
im Kochtopf meiner Gastmutter.
Ausblick:
Weiterreise - Machala und Umgebung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen