Und wieder ein Monat, der zu Ende geht … Mittlerweile bin ich in „Terapia Ocupacional“ so zusagend „sesshaft“ geworden; die Herstellung von Handarbeiten macht den Abuelitos nicht nur Spaß, sondern trainiert gleichzeitig auch ihre Bewegungsfähigkeit.
Während im Vormonat großflächiges Malen (siehe Karton-Tiere) im Vordergrund stand, arbeiteten wir im November an neuen Projekten:
Eines davon waren die Globen. Vor meiner Abreise hatte ich ein selbstgemachtes Sparschwein von Fabian geschenkt bekommen und im Zuge dessen kam mir die Idee, ebenfalls etwas auf diese Weise zu fabrizieren. Zunächst wurden also erstmals säckeweise Zeitungspapier zerrissen, um dieses dann in vielen Schichten auf Luftballone zu kleben – Was für eine Arbeit! -, und nach dem Trocknen kamen Farbe und Pinsel zum Einsatz. Ich denke, das Endergebnis, das nun im „Wohnzimmer der Abuelitos“ bzw. Salon hängt, kann sich sehen lassen. Schön war auch, dass durch die verschiedenen und vor allem unterschiedlichen Arbeitsschritte, angefangen von Zerreisen bis hin zum Malen, viele Abuelitos eingebunden werden konnten. (Ein großes Dankeschön an Fabian!)
El baile de mi Sombrero - El chicanito del Ecuador
Viel Zeit in Anspruch nahm ebenfalls unser zweites Projekt - Pinguine. Jene stellten wir aus Plastikflaschen her, die die Abuelitos bemalten und anschließend mit Kulleraugen, Schal und weiteren Accessoires ausschmückten. Wider Erwarten hatten wir bei der Besorgung der Flaschen keine Probleme, da meine Familie im Rahmen der Familienessen regelmäßig 3-Liter-Flaschen Cola kauft und wir später mit Hilfe von „Externos“ (Abuelitos, die nicht in der Fundacion schlafen, jedoch den Tag über hier sind) zu weiteren kamen. Viel größeres Problem war da schon, dass die Wasserfarben bei unseren Erzeugungen binnen kürzester Zeit aufgebraucht wurden …
Die „sombreros“ der Pinguine kann man öffnen.
Des Weiteren bastelten wir an Miniaturbäumen, die die Abuelitos mit Klopapierrollen, Karton, Krepppapier und viel Farbe herstellten. Ganz im Zeichen der Natur standen auch die Blumen, die wir aus bemalten Eierkarton anfertigten. Und da bei dem großen Andrang der Abuelitos in der Küche nicht viel zu holen war, stand eines Tages eine der Externos mit einem riesigen Stapel vor der Tür. (Bis heute zehren wir von diesem Vorrat!) Da diese Arbeit – mit einigen Erweiterungen – jedoch einen großen Stellenwert im Dezember einnimmt, warte ich vorerst mit den Fotos.
Da der 24. Dezember langsam immer näher rückte, durften natürlich auch ein paar weihnachtliche Arbeiten nicht fehlen: Unter anderem bastelten wir Engel und malten Zeichnungen mit religiös-weihnachtlichen Motiven aus, womit wir sogar den einen oder anderen Abuelito anlockten, der sich sonst eher selten bis gar nicht in „Terapia Ocupacional“ blicken lässt. Auf meine Idee hin – da man diesen Brauch hier nicht kennt – nähten vier Abuelitas vierundzwanzig Säckchen für einen Adventskalender, der für jeden Tag Süßigkeiten bereithalten würde …
Doch verlassen wir nun einmal „Terapia Ocupacional“ und schauen, was sich sonst noch ereignet hat:
Wir begangen damit, an den Nachmittagen – vorzugsweise aus der Bibel stammende oder märchenhafte – Geschichten vorzulesen. Bzw. zähle ich mich vorerst nur zu den Zuhörern, da es mir in diesem Sinne noch an (sprachlichen) Selbstvertrauen mangelt.
Auch „Terapia Fisica“ organisierten wir regelmäßig; mit einer der Abuelitos, die noch relativ jung ist, immer in der Küche mithilft und mit Vorliebe geht, drehte ich zum Beine Vertreten zwei Mal eine Runde am gegenüberliegenden Friedhof. Ansonsten sind solche kleinen „Spontan-Ausflüge“ leider eingeschränkt, da die Fundacion, begrenzt von einer einerseits stark befahren und andererseits steilen (und sich noch dazu in Bauarbeiten befindenden) Straße, eher ungünstig gelegen ist.
Auch „Terapia Fisica“ organisierten wir regelmäßig; mit einer der Abuelitos, die noch relativ jung ist, immer in der Küche mithilft und mit Vorliebe geht, drehte ich zum Beine Vertreten zwei Mal eine Runde am gegenüberliegenden Friedhof. Ansonsten sind solche kleinen „Spontan-Ausflüge“ leider eingeschränkt, da die Fundacion, begrenzt von einer einerseits stark befahren und andererseits steilen (und sich noch dazu in Bauarbeiten befindenden) Straße, eher ungünstig gelegen ist.
Eines Tages fand eine „Charla“ (Vortrag) statt, in dem neben den Abuelitos auch deren Angehörige eingeladen waren und über die Wichtigkeit der Familie gesprochen wurde. Dem gegenüber stand, dass bei über dreißig Abuelitos weniger als ein halbes Dutzend Familienmitglieder erschienen …
Ausblick: Tal der Hundertjährigen – Wanderungen in Vilcabamba