Montag, 18. August 2014

Galapagos - Strandparadies [Insel Eins]

Neben der Küsten, dem Andenhochland und dem Amazonas wartet Ecuador mit noch einem weiteren Gebiet auf – Galapagos. Knappe zwei Wochen nehme ich mir dafür Zeit; da ich als Individualreisende unterwegs bin (viele ziehe Kreuzfahrten vor), nehme ich erstmals einen Bus in die Küstenmetropole Guayaquil und von dort geht es dann weiter via Flugzeug, einer der beiden Galapagosinseln, die über einen Flughafen verfügen, ansteuernd. Neben den Ticketkosten gilt es noch eine Nationalparkgebühr von 100 Dollar zu begleichen. Puh! Damit stellt Galapagos gleich mal unter Beweis, dass ein Besuch deutlich teurer als im Rest Ecuadors ausfällt.


 
 
Mein erstes Ziel nennt sich Santa Cruz, die meistbewohnte Insel des Archipels mit der Hauptstadt („Dorf“ würde es wohl passender treffen) Puerto Ayora. Zentrum ist die Uferpromenade, die von Unterkünften, Restaurants und (Souvenir)Läden gesäumt ist. Am Hafen befindet sich ein Platz mit Grünfläche und Sitzgelegenheiten und alle Nasenlang legen Motorboote, sogenannte „lanchas“, an den Stegen an. Was mich am meisten beeindruckt, ist ganz klar das Wasser. Gerade in Nähe von Booten bzw. Anlegestellen pflegt es in der Regel vor Abfall und Chemikalien zu triefen; hier ist das Meereswasser jedoch von so einer Rein- und Klarheit, dass an mir ständig das Bedürfnis nagt, den ganzen Tag lang nicht anderes zu tun, als zu schwimmen … Des Nachts wird die Mole beleuchtet und vom Licht angezogen, bekomme ich kleine Haie, Rochen, Robben und Fischschwärme zu Gesicht. Am Siedlungsrand liegt die „Laguna Las Ninfas“, ein kleiner See mit Zugang zum Meer, der sowohl Salz- als auch Süßwasser in sich trägt. Ein Ort voller Ruhe! Ein mangrovenüberdachter Weg führt um das Wasser; in Galapagos gibt es vier verschiedene Arten (rote, weiße, schwarze und Buttonmangrove) jener Pflanze. Tierisches Highlight in Puerto Ayora ist der kleine Fischmarkt, der Schwärme schnatternder Pelikane und auch den einen oder anderen bettelenden Seelöwen anlockt. Da geht es zu, wie in einem Zirkus! Charles Darwin, dessen Evolutionstheorie in Galapagos seinen entscheidenden Anfang nahm, ist allerorts präsent. In Santa Cruz gibt es die Charles Darwin-Station, wo unter anderem eine Schildkrötenaufzucht betrieben wird.

 
 
 
 
 
Der für mich schönste Strand in Santa Cruz trägt den Namen „Tortuga Bay“ (Schildkrötenbucht), den man zu Fuß über einen 2.5 Kilometer langen von Kakteen gesäumten, sowie von Eidechsen und Vogelgezwitscher bevölkerten Weg erreicht. Der „Playa Brava“ (Wilder Strand) sollte aufgrund gefährlicher Strömungen gemieden werden; folgt man jedoch dem Strand bis an sein Ende erreicht man eine geschützte Badebucht. Ein Fleckchen Paradies! Schwarze Riesenleguane, sich vom Weiß des Sandes abhebend, dösen im Schatten von Mangroven und Pelikane stürzen sich treffsicher in die Fluten.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hinter der Bezeichnung „Las Grietas“ verbirgt sich eine 10 bis 15 Meter hohe, ins Landesinnere hineinragende Schlucht, die mit süßsalzigem Wasser gefüllt ist. Trotz der Tiefe erlaubt die Klarheit des Wassers einen Blick bis hinab auf den Grund. Felsgetürme teilen die Schlucht in mehrere Becken, in denen sich allerlei Fische tummeln. Abgesehen vom Schnorcheln bzw. Tauchen bietet sich noch eine weitere Aktivität an – Klippenspringen. Bei einem Sprung aus 12 Meter Höhe gelingt es mir so übel aufzukommen, dass ich die nächsten Wochen mit einem blau geschwollenen Oberschenkel herumlaufe … iQue mala suerte!


 
 
Mit einem Bus fahre ich ins Nachbardorf Bellavista, von wo aus es zu Fuß nicht weit bis zum (angeblich zweitgrößten) Lavatunnel Ecuadors ist. 800 Meter können unterirdisch begangenen werden; die andere Hälfte besitzt keinen Ausgang und wird lediglich für Forschungszwecke benützt. (Galapagos entstand durch eine Reihe von im Meer erodierten Vulkanen.) Unglaublich, welches Werk hier die Natur vollbracht hat! Und nach typisch ecuadorianischer Manier werden die Besucher alleine und lediglich mit einer groben Wegskizzierung hinabgeschickt; die an den Tunnelwänden spärlich fixierten Lampen fallen da schon mal gerne aus …


 
 
 
 
„El Garrapatero“ ist ein sehr schöner, etwas windgebeutelter Sandstrand. Nebenan befindet sich eine Wasserstelle, wo im flirrenden Licht der Hitze Flamingos zu beobachten sind. Und auch wenn Galapagos weltweit als Touristenziel bekannt ist, ist davon vor Ort wenig zu spüren – an den von mir besuchten Stränden war ich teilweise alleine bzw. mit nie mehr als einem Dutzend Leute.

 
 
 
Ausblick: Galapagos – Fortsetzung – Insel der Seerobben

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