Kennt
ihr das? Ihr kommt an einen euch unbekannten Ort und fühlt euch dort, ohne es
recht erklären zu können, auf Anhieb wohl. So geht es mir auf meiner Reise in
den Amazonas, als ich Tena erreiche; die Hauptstadt der Provinz Napo, am
Zusammenfluss zweier Flüsse gelegen, von dicht bewaldeten Hügeln umgeben. (Das
mag ich so gerne am Amazonas; dieses tropische Grün, das selbst vor
Menschensiedlungen keinen Halt zu machen scheint und jedem Hindernis trotzend
bis an den Horizont brandet …) Tena ist weder besonders groß, noch besonders
klein. Es wirkt nicht überfüllt, ist aber auch bei weitem nicht ausgestorben.
Das Stadtbild präsentiert sich geordnet und sauber; bedeutende historische
Sehenswürdigkeiten sucht man hier jedoch vergeblich. Höhepunkt ist der „Parque
Amazonico“, der auf einer Halbinsel liegt und über eine Fußgängerbrücke mit
integriertem Aussichtsturm erreichbar ist. In jenem botanischen Garten, der
praktisch mitten im Stadtzentrum liegt, herrscht ein von allerlei
Tiergeräuschen untermaltes Chaos an Farnen, Wedeln, Blüten, Gräsern, Ästen, …
Blätter, so groß wie Autoreifen, schirmen das Sonnenlicht ab und Lianen
schwingen von Riesenbäumen. Neben einer Vogelvielfalt, die man mehr hört als
sieht, gibt es viele frei laufende Tiere, zu denen beispielsweise Affen und
Tapire zählen, und auch einige in Gehegen gehaltene, wie Schlangen. Aufgrund
der feucht heißen Schwüle – bezeichnendes Klima für diese Gegend – klebt mein
T-Shirt schon bald unangenehm an meiner Haut.
Mit Fernseher. Sogar in Farbe!
Der
zugegebenermaßen etwas zungenbrecherische Name Misahualli bezieht sich auf ein
Dorf, eine knappe (Bus-)Stunde von Tena entfernt. Auch dort fühle ich mich
sogleich pudelwohl. Die breite Flussgabelung mit sandigen Ufer lädt zum
Schwimmen oder auch einfach nur Entspannen ein; längliche dort vertäute Kanus
bieten an, unbekanntes Gebiet zu erkunden … Eine kleiner Junge treibt sich mit
einer Riesenschlange herum, die er, gegen eine kleine Spende, Besuchern auf den
Arm oder um den Körper legt. Am meisten interessieren mich jedoch die Affen,
die sich in Misahualli in großer Zahl und völliger Freiheit tummeln; vor
Geschäftseingängen, auf Parkbänken, Laternenpfähle, Bordsteinen, Autodächern …
Doch Achtung! Die Dinger sind zwar richtig süß, können aber ganz schön frech
werden. Ehe man sich versieht, halten flinke Händchen deine Kamera oder dein
Handy umklammert …
Ausblick:
weiter geht die Reise - die Straße der Vulkane und Seen
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