Mittwoch, 27. August 2014

Was für ein Affentheater!

Kennt ihr das? Ihr kommt an einen euch unbekannten Ort und fühlt euch dort, ohne es recht erklären zu können, auf Anhieb wohl. So geht es mir auf meiner Reise in den Amazonas, als ich Tena erreiche; die Hauptstadt der Provinz Napo, am Zusammenfluss zweier Flüsse gelegen, von dicht bewaldeten Hügeln umgeben. (Das mag ich so gerne am Amazonas; dieses tropische Grün, das selbst vor Menschensiedlungen keinen Halt zu machen scheint und jedem Hindernis trotzend bis an den Horizont brandet …) Tena ist weder besonders groß, noch besonders klein. Es wirkt nicht überfüllt, ist aber auch bei weitem nicht ausgestorben. Das Stadtbild präsentiert sich geordnet und sauber; bedeutende historische Sehenswürdigkeiten sucht man hier jedoch vergeblich. Höhepunkt ist der „Parque Amazonico“, der auf einer Halbinsel liegt und über eine Fußgängerbrücke mit integriertem Aussichtsturm erreichbar ist. In jenem botanischen Garten, der praktisch mitten im Stadtzentrum liegt, herrscht ein von allerlei Tiergeräuschen untermaltes Chaos an Farnen, Wedeln, Blüten, Gräsern, Ästen, … Blätter, so groß wie Autoreifen, schirmen das Sonnenlicht ab und Lianen schwingen von Riesenbäumen. Neben einer Vogelvielfalt, die man mehr hört als sieht, gibt es viele frei laufende Tiere, zu denen beispielsweise Affen und Tapire zählen, und auch einige in Gehegen gehaltene, wie Schlangen. Aufgrund der feucht heißen Schwüle – bezeichnendes Klima für diese Gegend – klebt mein T-Shirt schon bald unangenehm an meiner Haut.
 
 
 
Mit Fernseher. Sogar in Farbe!
 
 
 
Der zugegebenermaßen etwas zungenbrecherische Name Misahualli bezieht sich auf ein Dorf, eine knappe (Bus-)Stunde von Tena entfernt. Auch dort fühle ich mich sogleich pudelwohl. Die breite Flussgabelung mit sandigen Ufer lädt zum Schwimmen oder auch einfach nur Entspannen ein; längliche dort vertäute Kanus bieten an, unbekanntes Gebiet zu erkunden … Eine kleiner Junge treibt sich mit einer Riesenschlange herum, die er, gegen eine kleine Spende, Besuchern auf den Arm oder um den Körper legt. Am meisten interessieren mich jedoch die Affen, die sich in Misahualli in großer Zahl und völliger Freiheit tummeln; vor Geschäftseingängen, auf Parkbänken, Laternenpfähle, Bordsteinen, Autodächern … Doch Achtung! Die Dinger sind zwar richtig süß, können aber ganz schön frech werden. Ehe man sich versieht, halten flinke Händchen deine Kamera oder dein Handy umklammert …

 
 
 
 
 
 
Ausblick: weiter geht die Reise - die Straße der Vulkane und Seen
 

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