Montag, 31. März 2014

Arbeitsresümee im Februar

Am Monatsbeginn erwartete mich eine Änderung meiner Arbeitssituation: Statt weiterhin mit den Praktikanten in Terapia Ocupacional zu arbeiten, teile ich mir nun die Räumlichkeiten mit einer Angestellten der Fundacion, Margarita.
 
Zwei Festtage boten den Abuelitos und mir viele Möglichkeiten: Fasching und Valentinstag. Für ersteren Anlass fertigte ich mit den Abuelitos Clowns an, deren Gliedmaßen aus so genannten „Hexentreppen“ bestehen. Und da wir bisher keine Falt-Bastelei auf dem Programm hatten, war es eine willkommene Abwechslung. Ebenfalls ganz im Zeichen von Karneval standen Girlanden aus farben- und motivfrohen Krepppapier und Ausmalbilder mit klassischen Motiven. Valentinstag wurde mit einer Näharbeit eingeläutet: Herzen aus Filz, in den unterschiedlichsten Farben und Größen. Und ich wurde gehörig auf Trab gehalten: „Señorita, der Faden muss gewechselt werden!“, „Aber Señorita, fehlt hier nicht noch Füllung?“,  „Jetzt habe ich die Aufhängeschlaufe vergessen, Señorita.“ […] Im Endeffekt kamen wir auf eine stolze Zahl von 69 Herzen. Auch Mandalas mit typischen Valentinsmotiven durften nicht fehlen.


 
 
 
 
 
 
unter der Anleitung von Margarita
 
 
Da uns in Terapia Ocupacional Plastilin in die Hände fiel, luden wir die Abuelitos ein, daraus Figuren zu formen. Manch einer bewies dabei großes Geschick, bei manch anderem musste man jedoch Vorsicht walten lassen; zum Beispiel, wenn die Masse für Essen gehalten wird …
 
Apropos. Das ist einer der großen Schwierigkeiten: Das Finden von Handarbeiten und Spielen, an denen ausnahmslos alle teilhaben können. Wir müssen uns meist damit zufrieden geben, wenn wir die Mehrheit einbinden können. Abgesehen von jenen, die sich einzelgängerisch am Rande der Gruppe bewegen, sehen viele nicht gut, können wenig bis gar nicht gehen, verstehen nicht, usw.
 
Eines Nachmittages wurden wir mit einer Nachricht überrascht: „Am nächsten Tag kämen Leute vom Fernsehen, man solle doch bitte alles säubern.“ Nun gut. Uns standen lediglich ein paar Stunden zur Verfügung, um das Bastelchaos in Terapia Ocupacional zu beseitigen und die Räume vorzeigbar herzurichten.  Da hier täglich gewerkelt wird und sich im Laufe der Zeit eine Unmenge an Dingen angesammelt hat (Grundeinstellung: „Wer weiß, eines fernen Tages könnten wir es doch eventuell unter Umständen benötigen …“), wäre das Ganze eigentlich eine Wochenaktion … Als der Besuch am darauffolgenden Tag eintraf, versammelten wir uns mit den Abuelitos draußen und spielten mit Reifen, Bällen, etc. und im Anschluss daran wurden einige Personen näher interviewt.
 
Weiterer Besuch kündigte sich in Form von Regierungsmitgliedern an, die mit Geschenken an die Tür klopften: Einmal jährlich bringen sie Rollstühle, Gehhilfen, etc. Damit wird zwar nur ein Bruchteil der dringend benötigten Utensilien abgedeckt, aber besser als nichts, oder?
 
Diesen Monat versammelten wir die Abueliots nachmittags nicht nur, um Geschichten vorzulesen oder Bewegungsspiele zu veranstalten, sondern erstmals auch, um so etwas wie eine Gruppendiskussion – ein gemeinschaftliches Gespräch über eventuell aufgetretene Probleme, Streitigkeiten, etc. innerhalb der BewohnerInnen – anzubieten. Da so viele Personen auf beschränkten Raum zusammenleben, ist es nur zu verständlich, dass es regelmäßig die eine oder andere größere oder kleinere Schwierigkeit zu lösen gilt.
 
 
 
Ausblick: Karneval und all seine mit einhergehenden Verrücktheiten Bräuche – Blumen, Früchte, Schaum und ganz viel Wasser

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