Am
Monatsbeginn erwartete mich eine Änderung meiner Arbeitssituation: Statt
weiterhin mit den Praktikanten in Terapia Ocupacional zu arbeiten, teile ich
mir nun die Räumlichkeiten mit einer Angestellten der Fundacion, Margarita.
Zwei
Festtage boten den Abuelitos und mir viele Möglichkeiten: Fasching und
Valentinstag. Für ersteren Anlass fertigte ich mit den Abuelitos Clowns an,
deren Gliedmaßen aus so genannten „Hexentreppen“ bestehen. Und da wir bisher
keine Falt-Bastelei auf dem Programm hatten, war es eine willkommene
Abwechslung. Ebenfalls ganz im Zeichen von Karneval standen Girlanden aus
farben- und motivfrohen Krepppapier und Ausmalbilder mit klassischen Motiven.
Valentinstag wurde mit einer Näharbeit eingeläutet: Herzen aus Filz, in den
unterschiedlichsten Farben und Größen. Und ich wurde gehörig auf Trab gehalten:
„Señorita, der Faden muss gewechselt werden!“, „Aber Señorita, fehlt hier nicht
noch Füllung?“, „Jetzt habe ich die
Aufhängeschlaufe vergessen, Señorita.“ […] Im Endeffekt kamen wir auf eine
stolze Zahl von 69 Herzen. Auch Mandalas mit typischen Valentinsmotiven durften
nicht fehlen.
unter der Anleitung von Margarita
Da
uns in Terapia Ocupacional Plastilin in die Hände fiel, luden wir die Abuelitos
ein, daraus Figuren zu formen. Manch einer bewies dabei großes Geschick, bei
manch anderem musste man jedoch Vorsicht walten lassen; zum Beispiel, wenn die
Masse für Essen gehalten wird …
Apropos.
Das ist einer der großen Schwierigkeiten: Das Finden von Handarbeiten und
Spielen, an denen ausnahmslos alle
teilhaben können. Wir müssen uns meist damit zufrieden geben, wenn wir die Mehrheit einbinden können. Abgesehen von
jenen, die sich einzelgängerisch am Rande der Gruppe bewegen, sehen viele nicht
gut, können wenig bis gar nicht gehen, verstehen nicht, usw.
Eines
Nachmittages wurden wir mit einer Nachricht überrascht: „Am nächsten Tag kämen
Leute vom Fernsehen, man solle doch bitte alles säubern.“ Nun gut. Uns standen
lediglich ein paar Stunden zur Verfügung, um das Bastelchaos in Terapia
Ocupacional zu beseitigen und die Räume vorzeigbar herzurichten. Da hier täglich gewerkelt wird und sich im
Laufe der Zeit eine Unmenge an Dingen angesammelt hat (Grundeinstellung: „Wer
weiß, eines fernen Tages könnten wir es doch eventuell unter Umständen
benötigen …“), wäre das Ganze eigentlich eine Wochenaktion … Als der Besuch am
darauffolgenden Tag eintraf, versammelten wir uns mit den Abuelitos draußen und
spielten mit Reifen, Bällen, etc. und im Anschluss daran wurden einige Personen
näher interviewt.
Weiterer
Besuch kündigte sich in Form von Regierungsmitgliedern an, die mit Geschenken
an die Tür klopften: Einmal jährlich bringen sie Rollstühle, Gehhilfen, etc.
Damit wird zwar nur ein Bruchteil der dringend benötigten Utensilien abgedeckt,
aber besser als nichts, oder?
Diesen
Monat versammelten wir die Abueliots nachmittags nicht nur, um Geschichten
vorzulesen oder Bewegungsspiele zu veranstalten, sondern erstmals auch, um so
etwas wie eine Gruppendiskussion – ein gemeinschaftliches Gespräch über
eventuell aufgetretene Probleme, Streitigkeiten, etc. innerhalb der
BewohnerInnen – anzubieten. Da so viele Personen auf beschränkten Raum
zusammenleben, ist es nur zu verständlich, dass es regelmäßig die eine oder andere
größere oder kleinere Schwierigkeit zu lösen gilt.
Ausblick:
Karneval und all seine mit einhergehenden Verrücktheiten Bräuche –
Blumen, Früchte, Schaum und ganz viel Wasser
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