Dienstag, 15. Juli 2014

Ruta del Sol [Part Eins]

Ende Mai, mir eine kleine Auszeit von der Arbeit nehmen, statte ich der Küste Ecuadors einen Besuch ab. Während der Fahrt erlebe ich einmal mehr den beeindruckenden landschaftlichen und klimatischen Wechsel von Hochland und Küstengebiet [siehe Blogeintrag "Guayaquil"]. In der ruhelosen Metropole Guayaquil halte ich mich lediglich im Busterminal auf, der als der größte Südamerikas gilt – über mehrere Stockwerke hinweg starten in Minutentakt Busse in alle Himmelsrichtungen …
 
Mein erstes Ziel ist das Fischerdorf Puerto Lopez, das ich bereits vor einigen Monaten besucht habe [siehe Blogeintrag "Flaschenpost"]. Mit einer Hand am Steuer und der anderen am Handy – seiner Frau versichernd, rechtzeitig zum Abendessen zu Hause zu sein -, brettert der Busfahrer eine kurvenreiche Landstraße entlang, sich in waghalsigen Überholmanövern übend. Am Strand von Puerto Lopez wirbelt eine fußballspielende Gruppe Kinder Sandwolken auf, während Fischer ihre Netze auf Vordermann bringen und kreischende Möwen heimkommende Boote ankündigen. Und als sich alle in der Kirche zur Messe eingefunden haben, gibt es Stromausfall – aber nur keine Eile; bis sich die Zuständigen finden lassen, vergehen gut zwei Stunden, in denen die komplette Siedlung in Dunkelheit daliegt. Hupende Tuk-Tuk-Taxis mischen den sowieso schon chaotischen Verkehr gehörig auf und statt „Achtung kreuzendes Wild“, tragen hier die Verkehrsschilder Abzeichen von Schildkröten …
 
Strand „Los Frailes“ – Nationalpark Machalilla

 
 
 
 
 
 
 
 
 
Montecristi gilt als Kunsthandwerkszentrum, vor allem hinsichtlich der Sombreroherstellung. Abgesehen davon bietet die Kleinstadt eine hübsche terrassenförmig angelegte Parkanlage, die in ein Museum und Mausoleum mündet. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte von Eloy Alfaro, der als Anführer der Liberalen Revolution als eigentlicher Befreier Ecuadors berühmt geworden ist.


 
 
Es geht weiter hinauf in den Norden, immer entlang der Küste. Bahia de Caraquez ist eine touristische Hafenstadt, deren Aussichtspunkt einen Rundumblick über sich weit brechende Wellen, eine von Wohnhäusern bevölkerte Landzunge und eine breite Flussmündung bietet. Die Strandpromenade liegt noch verlassen da; Mai gilt als „temporada baja“ und bei den vorherrschenden Temperaturen haben sich alle so weit wie möglich in den Schatten zurückgezogen, von Trägheit erfasst und mit Ventilatoren oder anderen Hilfsmittel einer frischen Brise hinterherhechelnd.
 
Eine Fahrtstunde entfernt liegt Canoa. Jenes Dorf bietet aufgrund eines stetig herrschenden Windes optimale Bedingungen zum Surfen und Paragliding. In den Genuss letzterer Aktivität komme auch ich: Kurzentschlossen nähere ich mich einem Paraglider, der gerade gelandet ist, und äußere mein Interesse, ebenfalls fliegen zu wollen. Er: „Ahora?“ Ich: „Porque no?“ So schnell kanns gehen. Beim Anlegen des Equipments flattern mir kurz die Nerven, aber sowohl beim Start, als auch beim eigentlichen Flug und der Landung am Strand habe ich nicht eine Sekunde Angst. Auf gleicher Höhe mit den Vögeln, die untergehende Sonne am Horizont, unter mir das Meer und ein kilometerlanger, sich in der Ferne verlierender Sandstrand … Es ist ein unbeschreiblich freies Gefühl!


 
 
 
 
 
 
 
Ausblick: Ecuadors Küste – Fortsetzung folgt …

2 Kommentare:

  1. Klingt aufregend!
    Bin grad ein kleines bißchen neidig ��

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    1. danke fürs Kommentar ^.^ ja, das wars definitiv!!! viele liebe grüße (:

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