Ende
Mai, mir eine kleine Auszeit von der Arbeit nehmen, statte ich der Küste
Ecuadors einen Besuch ab. Während der Fahrt erlebe ich einmal mehr den
beeindruckenden landschaftlichen und klimatischen Wechsel von Hochland und
Küstengebiet [siehe Blogeintrag "Guayaquil"]. In der
ruhelosen Metropole Guayaquil halte ich mich lediglich im Busterminal auf, der
als der größte Südamerikas gilt – über mehrere Stockwerke hinweg starten in
Minutentakt Busse in alle Himmelsrichtungen …
Mein
erstes Ziel ist das Fischerdorf Puerto Lopez, das ich bereits vor einigen
Monaten besucht habe [siehe Blogeintrag "Flaschenpost"]. Mit
einer Hand am Steuer und der anderen am Handy – seiner Frau versichernd,
rechtzeitig zum Abendessen zu Hause zu sein -, brettert der Busfahrer eine
kurvenreiche Landstraße entlang, sich in waghalsigen Überholmanövern übend. Am
Strand von Puerto Lopez wirbelt eine fußballspielende Gruppe Kinder Sandwolken
auf, während Fischer ihre Netze auf Vordermann bringen und kreischende Möwen
heimkommende Boote ankündigen. Und als sich alle in der Kirche zur Messe
eingefunden haben, gibt es Stromausfall – aber nur keine Eile; bis sich die
Zuständigen finden lassen, vergehen gut zwei Stunden, in denen die komplette
Siedlung in Dunkelheit daliegt. Hupende Tuk-Tuk-Taxis mischen den sowieso schon
chaotischen Verkehr gehörig auf und statt „Achtung kreuzendes Wild“, tragen
hier die Verkehrsschilder Abzeichen von Schildkröten …
Montecristi
gilt als Kunsthandwerkszentrum, vor allem hinsichtlich der Sombreroherstellung.
Abgesehen davon bietet die Kleinstadt eine hübsche terrassenförmig angelegte
Parkanlage, die in ein Museum und Mausoleum mündet. Hier befindet sich die
letzte Ruhestätte von Eloy Alfaro, der als Anführer der Liberalen Revolution
als eigentlicher Befreier Ecuadors berühmt geworden ist.
Es
geht weiter hinauf in den Norden, immer entlang der Küste. Bahia de Caraquez
ist eine touristische Hafenstadt, deren Aussichtspunkt einen Rundumblick über
sich weit brechende Wellen, eine von Wohnhäusern bevölkerte Landzunge und eine
breite Flussmündung bietet. Die Strandpromenade liegt noch verlassen da; Mai
gilt als „temporada baja“ und bei den vorherrschenden Temperaturen haben sich
alle so weit wie möglich in den Schatten zurückgezogen, von Trägheit erfasst
und mit Ventilatoren oder anderen Hilfsmittel einer frischen Brise
hinterherhechelnd.
Eine
Fahrtstunde entfernt liegt Canoa. Jenes Dorf bietet aufgrund eines stetig
herrschenden Windes optimale Bedingungen zum Surfen und Paragliding. In den
Genuss letzterer Aktivität komme auch ich: Kurzentschlossen nähere ich mich
einem Paraglider, der gerade gelandet ist, und äußere mein Interesse, ebenfalls
fliegen zu wollen. Er: „Ahora?“ Ich: „Porque no?“ So schnell kanns gehen. Beim
Anlegen des Equipments flattern mir kurz die Nerven, aber sowohl beim Start,
als auch beim eigentlichen Flug und der Landung am Strand habe ich nicht eine
Sekunde Angst. Auf gleicher Höhe mit den Vögeln, die untergehende Sonne am
Horizont, unter mir das Meer und ein kilometerlanger, sich in der Ferne
verlierender Sandstrand … Es ist ein unbeschreiblich freies Gefühl!
Ausblick:
Ecuadors Küste – Fortsetzung folgt …
Klingt aufregend!
AntwortenLöschenBin grad ein kleines bißchen neidig ��
danke fürs Kommentar ^.^ ja, das wars definitiv!!! viele liebe grüße (:
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